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12. Die Schieberhäuschen auf Kaltehofe

Worum handelt es sich eigentlich bei den vielen kleinen „Häuschen“, die auf die Filterbecken aufzupassen scheinen? Das sind die Schieberhäuschen, die an der Zufluss- und an der Abflussseite jedes Beckens stehen und die einen ganz praktischen Nutzen haben.

Durch ein Ventil floss das zu reinigende Wasser in das Becken. Im Schieberhäuschen auf der gegenüberliegenden Seite befand sich ein Schieber – also ein Ventil -, durch den das dann gereinigte Wasser wieder abfließen konnte. 

Das auf der Billwerder Insel vorgereinigte Wasser floss über eine Leitung nach Kaltehofe. Die Becken und Schieberhäuschen bildeten eine sogenannte Filterstraße. In den Schieberhäuschen gab es Wärter, die die Ventile bedienten und damit dafür sorgten, dass es immer einen ausreichenden Wasserstand in den Becken gab. Wenn das Wasser nun in die Becken floss, sickerte es langsam durch den darin befindlichen Sandfilter.

Die 1,60 m dicke Filterschicht bestand aus Sand, Kies und groben Steinen. In diesem Filter blieben letzte Schmutzpartikel aus dem Wasser hängen. Wichtiger aber war die Filterhaut – auch Biofilm oder Schmutzdecke genannt -, die für die Wasserreinigung essentiell war. Denn in der Filterhaut waren unzählige Mikroorganismen damit beschäftigt, Keime unschädlich zu machen.

Das gereinigte Wasser wurde in Abflusskanälen unter dem Gelände gesammelt und anschließend nach Rothenburgsort geleitet. Von dort aus wurden die Hamburgerinnen und Hamburger dann mit Trinkwasser versorgt.

Zwei Schieberhäuschen sind für Besucherinnen und Besucher zugänglich und können zu den Öffnungszeiten des Geländes besucht werden.

Download der Tafel als PDF (Seite 2 gibt einen Einblick in ein Schieberhäuschen)

Quellenhinweis:

Die Querschnitte stammen aus Otto Schertel: Wasserversorgung, in: Architekten- und Ingenieurverein Hamburg e.V. (Hrsg.): Hamburg und seine Bauten, Hamburg 1914.