Fast 100 Jahre lang versorgte die Langsamsandfiltrationsanlage auf Kaltehofe die Hansestadt mit sauberem Trinkwasser. Nur wenige Fahrrad- oder Autominuten von der Hamburger Innenstadt entfernt vereint die Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe heute Industriedenkmal, Naturpark, Tagungszentrum und Naturerlebnispfad.
Das ehemalige Filtrationswerk auf der ca. 60 Hektar großen Elbinsel Kaltehofe belieferte Hamburg fast 100 Jahre lang mit sauberem Trinkwasser. Von den ehemals 22 etwa fußballfeldgroßen Filterbecken sind heute noch 20 sichtbar. Fünf dieser Becken gehören zum Gelände der Wasserkunst. Charakteristisch sind die 36 sogenannten Schieberhäuschen, zwei an jedem Becken.
Architekt der Gebäude auf Kaltehofe war Franz Andreas Meyer, der Planer und Gestalter der Speicherstadt. Mit der Choleraepidemie im Jahr 1892 beschleunigte sich der Bau der Anlage, die schließlich ein Jahr später ihren Betrieb aufnahm. Eine Außenstelle des neu gegründeten Hygienischen Instituts Hamburg wurde in der 1894 erbauten ‚Villa Kaltehofe‘ eingerichtet – so konnte die Wasserqualität direkt vor Ort überprüft werden.
1990 wurde die Anlage stillgelegt und die Insel blieb viele Jahre sich selbst überlassen. Im Rahmen des Agenda 21-Prozess Kaltehofe wurde unter Einbeziehung aller Interessensgruppen ein Nutzungskonzept erarbeitet und umgesetzt. Auf Kaltehofe kommen heute Natur- und Denkmalschutz zusammen – nur ein Teil der historschen Anlage ist für Menschen zugänglich, der Rest des Geländes bietet weiterhin Platz für Tiere und Pflanzen. 2011 eröffnete die Wasserkunst und ermöglichte erstmals der Öffentlichkeit den Zugang zu diesem stadthistorisch bedeutsamen Gelände.
Die Wasserkunst vereint heute Stadtgeschichte und Naturerlebnis. Das kostenfrei zugängliche Gelände und das Informationszentrum „Altes Labor“ bieten die Möglichkeit sich grundlegend mit der Geschichte der Anlage zu befassen.
Spannende Führungen mit erfahrenen Guides führen tiefer durch die Geschichte der Wasserversorgung Hamburgs und der Anlage auf Kaltehofe.
Die gemeinnützige Stiftung Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe betreibt das Industriedenkmal und ermöglicht den kostenfreien Besuch für alle Interessierten im Rahmen der Öffnungszeiten.
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