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04. Feuchtbiotop Kaltehofe

Ein Feuchtbiotop ist ein Lebensraum in dem es meistens ein stehendes Gewässer gibt, zum Beispiel einen Teich, einen Sumpf oder ein Tidegbiet. Feuchtbiotope haben zudem einen Uferbereich. In den alten Filterbecken auf Kaltehofe haben sich nach der Schließung des Wasserwerkes einige Feuchtbiotope entwickelt. An vielen Ufern der Becken sieht man Röhricht wachsen und kann durch das ein oder andere Rascheln erahnen, dass hier ein paar Bewohner Kaltehofes ihr Zuhause haben. Unter Wasser nutzen Fische und Amphibien den Schilfröhricht als Schutz vor Räubern und als Laichplatz. Die Frösche sind nicht nur zu hören, sondern können mit etwas Geduld auch beobachtet werden.

Über Wasser bietet der engstehende Schilfröhricht Schutz für Vögel, die hier teilweise auch nisten, sowie Insekten und Nagetiere. Da Feuchtbiotope Lebensräume einer Vielzahl an Tieren und Pflanzen sind, sind sie besonders schützenswert.

Naturschutzgebiet Holzhafen

Angrenzend an Kaltehofe befindet sich das Naturschutzgebiet Holzhafen in der Billwerder Bucht mit einem Süßwasserwatt. Das Watt entsteht durch die Gezeiten. Bei Niedrigwasser sinkt der Wasserspiegel hier so stark ab, dass der Grund für mehrere Stunden pro Tag sichtbar wird – fast wie an der Nordsee. Allerdings mit dem Unterschied, dass es sich an der Nordsee um Salzwasser handelt, in Hamburg aber herrscht in der Elbe bereits das Süßwasser vor.

Im Süßwasserwatt finden sich viele Tiere und Pflanzen, die genau auf diese Art von Watt spezialisiert und angewiesen sind. Besonders ist hier der Schierlings-Wasserfenchel zu nennen. Die Pflanze steht auf der roten Liste und ist vom Aussterben bedroht.

Sie kommt nur in den Süßwasserwattgebieten der Elbe vor und sorgt bei jeder Debatte um die Elbvertiefung für Diskussionsstoff. Durch eine tiefere Fahrrinne in der Elbe sollen auch die ganz großen Schiffe in den Hamburger Hafen kommen können. Dies führt unter anderem zu veränderten Bedingungen für Pflanzen wie den Schierlings-Wasserfenchel. Vielen konnten den jahrelangen Streit um eine Pflanzenart nicht nachvollziehen, es erschien vielleicht übertrieben. Diese Pflanze vertritt jedoch viele andere Bewohner des Süßwasserbereiches der Tideelbe deren Lebensraum durch Eindeichung und Elbvertiefung immer kleiner wird. Mit jeder Vertiefung verstärkt sich die Strömung und damit auch der Transport von Sediment, es kommt zur Verschlickung der Ufer. Dies raubt den dort lebenden Pflanzen den Raum und den Tieren die Nahrungsgrundlage. Der Schierlings-Wasserfenchel soll in den alten Absatzbecken der Billwerder Insel eine neue Heimat finden, die notwendigen Bauarbeiten laufen bereits.

Kormorane

In der Billwerder Bucht kann eine ganze Kormoran-Brutkolonie beobachtet werden, die einzige in Hamburg. Die Kormorane können sehr häufig direkt an, oder besser auf, den Schieberhäuschen begutachtet werden. Mit weit ausgetreckten Flügeln sitzen sie oben auf den Schieberhäuschen und lassen ihr Gefieder trocknen. Es scheint, als würden sie über den Feuchtbiotopen von Kaltehofe thronen.

Die Vogelkundliche Führung mit Michael Rademann führt regelmäßig nicht nur über Kaltehofe, sondern auch in den Holzhafen. Einen Einblick in die Geschichte der Insel Kaltehofe verbunden mit einem Rundgang außerhalb des Industriedenkmals gibt es in der Inseltour.

Tiere in den Feuchtbiotopen auf Kaltehofe