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19. Niederschlagsmessung – wofür eigentlich?

Auf dem Weg zu unserem Becken mit dem Steg findet sich eine kleine, seltsam geformte Tonne. Sie sieht ein bisschen aus wie ein Mülleimer, aber dann auch wieder nicht.

Der ‚Nicht-Mülleimer‘ ist eine Vorrichtung zum Messen der Niederschlagsmenge. Regnet es, kommt Wasser in die obere Öffnung und wird am Boden des Gerätes gewogen. Um die Daten auch weitergeben zu können ist der Niederschlagsmesser über unterirdische Kabel mit einem Computer verbunden. Die Regen-Daten der Wasserkunst gehen direkt an Hamburg Wasser. Der städtische Wasserversorger hat noch weitere Messstationen in der Stadt und kann somit errechnen wie viel und wie häufig es geregnet hat – auf den Tag, Monat und das Jahr genau. Die Messung des Regens liefert wichtige Informationen zur Verteilung der Niederschlagsmenge über den gemessenen Zeitraum und dient mehreren Zwecken.

Starkregenkarte

Zum einen laufen die gesammelten Daten in der Starkregenkarte zusammen. Die Auswertung hilft dabei zu entscheiden, wie zum Beispiel die Infrastruktur angepasst werden muss um zu verhindern, dass es zu Überflutung von Straßen und Wegen kommt. In den Städten sind immer mehr Flächen bebaut, asphaltiert oder betoniert. Das Wasser kann so nicht gleichmäßig ablaufen bzw. im Boden versickern. Durch diese Verdichtung wird es immer wichtiger sich neue Wege für das Wasser zu überlegen, damit nicht zu viel in Kanalisation und Gewässer läuft.

Treibhauseffekt

Aus den Daten kann außerdem abgelesen werden, dass es immer mehr regnet. Allerdings regnet es nicht über das ganze Jahr gleichmäßig viel mehr, sondern vor allem in den Wintermonaten. Die Niederschlagsmenge für die Sommermonate nimmt hingegen ab, so kommt es zu Dürren und schlechten Ernten. Die Ursache liegt, wie so oft, beim Klimawandel. Ein Anstieg der Häufigkeit an Niederschlägen weist auf eine Erwärmung der Atmosphäre hin. Der natürliche Treibhauseffekt auf der Erde sorgt dafür, dass Leben hier möglich ist. Wie bei einem Treibhaus speichert die Erde die Wärme der Sonne, ansonsten würden durchgehend Minusgrade herrschen. Die Sonnenstrahlen treffen auf die Erde, erwärmen sie und werden zurück in die Atmosphäre reflektiert. Ein Teil der Strahlung kann die Atmosphäre nicht durchdringen, der Rest gelangt zurück ins Weltall. Verantwortlich hierfür sind die Treibhausgase Methan und Kohlenstoffdioxid, die zum Beispiel durch Industrie, Straßenverkehr und Stromerzeugung vermehrt ausgestoßen werden. Sie verdichten die Atmosphäre, mehr Strahlen werden zurück auf die Erde geworfen und sorgen so für eine weitere Erwärmung.

Wetter auf Kaltehofe

Das können wir auch auf Kaltehofe beobachten. In den letzten beiden Jahren gab es auf der Insel keinen nennenswerten Schnee im Winter, in diesem Februar sehr viel Regen und die letzten Sommer waren so trocken, dass unsere Wiesen und Hecke drohten auszutrocknen.

Die Stiftung engagiert sich in der Information über den Klimawandel und seine Folgen unter anderem mit Programmen im Rahmen der Wetter.Wasser.Waterkant, die in diesem Jahr vom 21.-25. September stattfindet.