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22. Ökosystem Gehölz

Wälder leisten sehr viel: Still und unsichtbar produzieren sie Sauerstoff und reinigen die Luft, filtern Wasser, schützen vor Erosion und sind auch noch Lebensraum für andere Pflanzen, Vögel, Insekten, Säugetiere, Reptilien und Pilze. Auch wenn ein Baum stirbt, ist er als Totholz immernoch ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems Wald. Denn das Totholz bietet Nahrung für Würmer und Insekten, Unterschlupf, Baumaterial. Es wird schlussendlich zu Kompost und nährt den Wald.

Einen richtigen Wald gibt es auf Kaltehofe noch nicht, er ist noch in der Entstehung. Als die Filtrationsanlage fertig war, wurden rundherum Hecken und Obstbäume gepflanzt. Das Gelände selbst wurde gepflegt und so wild wie heute war es lange Zeit nicht. So lange die Anlage in Betrieb war, wären viele Bäume dem Treiben eher im Weg gewesen.

Nach der Schließung 1990 vermehrten sich die Sträucher und bestehende Bäume, weitere kamen hinzu. Die Samen von Birken, Erlen und Weiden wurden durch Wind oder Vögel eingetragen. Es sind Bäume, die generell gut mit eher feuchten bis nassen Gebieten umgehen können. Vor allem wachsen sie relativ schnell. Durch den Mix an Gehölz, also Bäumen und Sträuchern, entstand Raum für viele andere Lebewesen: Vögel nutzen die Kronen der Bäume und die Sträucher zum Nisten, suchen Schutz vor Raubvögeln oder selbst nach Nahrung wie Insekten und Würmern die in oder an den Hölzern leben. Auch die Früchte der Brombeeren sind eine leckere Mahlzeit. Diese breitet sich scheinbar unaufhaltsam aus, denn sie liebt die hellen bis halbschattigen Bereiche der Waldränder. Wird der Wald zu dicht und es unten zu dunkel, dann ist sie weniger vertreten.

Amphibien schätzen das eher feuchte Klima und ziehen sich gerne ins Gehölz zurück wenn die Sonne gerade alles gibt. Ein weithin hörbarer Bewohner Waldes und auch des Gehölzes auf Kaltehofe ist der Specht, der mit seinem Schnabel gegen das Holz schlägt um Nahrung zu suchen, sein Revier abzustecken, nach einem Partner zu suchen oder eine Nisthöhle zu bauen. Sein Schnabel ist speziell geformt um die Stöße gegen den Schädel etwas zu dämpfen. Auf Kaltehofe sieht und hört man meist den Grünspecht.

Download der Tafel als PDF (Hinweis: Seite 2 mit Blick unter die Tafeklappe)

Zum Weiterlesen

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Was ist Wald?

NABU – Spechte im Vergleich

BUND – Brombeere (PDF Dokument)

Buchtipp

Nicola Kuhrt und Irene Meichsner – Warum kriegt der Specht kein Kopfweh? 100 Geheimnisse des Alltags und ihre verblüffenden Erklärungen