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Ökosystem Gehölz

Wälder leisten sehr viel: Still und unsichtbar produzieren sie Sauerstoff und reinigen die Luft, filtern Wasser, schützen vor Erosion und sind Lebensraum für Pflanzen, Vögel, Insekten, Säugetiere, Reptilien und Pilze. Auch wenn ein Baum stirbt, bleibt er als Totholz ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems Wald. Totholz bietet Nahrung für Würmer und Insekten, Unterschlupf und Baumaterial. Es wird schlussendlich zu Kompost und nährt den Wald.

Einen richtigen Wald gibt es auf Kaltehofe noch nicht; er ist noch in der Entstehung. Als die Filtrationsanlage Ende des 19. Jahrhunderts fertiggestellt worden war, wurden rundherum Hecken und Obstbäume gepflanzt. Das Gelände selbst wurde dergestalt gepflegt, dass Wildwuchs nicht zugelassen wurde – Bäume wären den Abläufen im Wasserwerk eher im Weg gewesen. 

Nach der Schließung 1990 konnte sich die Natur ungehindert ausbreiten. Sträucher und Bäume siedelten sich an: die Samen von Birken, Erlen und Weiden wurden durch Wind oder Vögel eingetragen. Diese Bäume können gut mit feuchten bis nassen Böden umgehen und wachsen schnell.

Durch das Gehölz, also den Mix an Bäumen und Sträuchern, entstand Raum für viele andere Lebewesen: Vögel nutzen die Sträucher sowie die Kronen der Bäume zum Nisten, suchen darin Schutz vor Raubvögeln und begeben sich dort auf die Suche nach Nahrung wie Insekten und Würmern. Auch die Früchte der Brombeeren sind eine leckere Mahlzeit. Diese breiten sich an hellen bis halbschattigen Waldrändern besonders schnell aus. 

Amphibien schätzen das eher feuchte Klima und ziehen sich insbesondere an heißen und sonnigen Tagen gern ins Gehölz zurück. Ein weithin hörbarer Bewohner Waldes und auch des Gehölzes auf Kaltehofe ist der Specht, der mit seinem Schnabel gegen das Holz klopft, um Nahrung zu finden, sein Revier abzustecken, nach einem Partner zu suchen oder eine Nisthöhle zu bauen. Auf Kaltehofe sieht und hört man meist den Grünspecht.