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06. Der Biber in Hamburg

Die Bibertafel auf dem Naturerlebnispfad ist 2017 in Zusammenarbeit mit dem Projekt Biber der Loki Schmidt Stiftung entstanden nachdem die Spuren eines Bibers auf dem ehemaligen Betriebsgelände der Filtrationsanlage entdeckt wurden.

Biberschutz

So wie die Feuchtbiotope und der Schierlings-Wasserfenchel, steht auch der Biber unter Schutz. Nicht nur in ganz Deutschland sondern in ganz Europa. Der Schutz umfasst nicht nur das Tier selbst, sondern auch seinen Lebensraum und seine Bauten – die Biberburgen. Nichts davon darf zerstört werden.

Auf den Spuren eines Rückkehrers

Die Biber waren schon fast aus Deutschland verschwunden, hier, wie in ganz Europa, wurden sie wegen ihres dichten Fells und wegen ihres Fleisches gejagt und nahezu ausgerottet. Erst im 20. Jahrhundert wurden Schutzmaßnahmen getroffen und Auswilderungen durchgeführt. Seither erholen sich die Bestände langsam.

Das größte Nagetier Europas

Biber sind semiaquatisch lebende Säugetiere. Dies bedeutet, dass ihr Lebensraum sowohl Gewässer als auch deren Uferbereiche umfasst. Sie brauchen Wasser und Land. An das Leben im Wasser sind sie perfekt angepasst, sie haben das dichteste Fell im Tierreich mit bis zu 23.000 Haaren pro Quadratzentimeter. Um ihr Fell zu pflegen kämmen Biber dieses mehrmals täglich mit der Doppelkralle, einer speziellen Kralle an jedem Hinterfuß. Zudem produzieren sie mit Drüsen am Hinterkörper ein öliges Sekret mit dem sie ihr Fell einfetten und auch ihr Revier markieren. Ihre Zähne sind nicht rötlich verfärbt weil sie schmutzig sind, sondern weil sie einen hohen Eisengehalt im Zahnschmelz haben. Mit den Schwimmhäuten ihrer Hinterpfoten und dem breiten, flachen Schwanz, der Kelle, können sie sich im Wasser perfekt bewegen. Die Kelle ist nicht nur Ruder sondern hilft den Bibern sich vor Gefahren zu warnen indem sie mit ihr auf die Wasseroberfläche schlagen. Im Sommer regulieren Biber ihre Körpertemperatur indem sie ihre Kelle ins kühlere Wasser halten.

Biber und Ökosysteme

Biber ernähren sich rein pflanzlich von Blättern, Knospen, Gräsern, Kräutern und auch von Rinde. Mit ihren scharfen Zähnen und kräftigen Kiefern können Biber Bäume mit einen Durchmesser von bis zu einem Meter fällen. Diese nutzen sie für den Bau von Dämmen und Biberburgen. Damit gestalten Biber ihre Umgebung so sehr wie kaum ein anderes Tier – ein großer Nutzen für die Umwelt. Denn durch ihre Arbeit entsteht Totholz, eine wichtige Ressource für ein Ökosystem. Zudem schaffen Biber damit Lebensraum zum Beispiel für Amphibien und Insekten, wovon wiederum die Vogel- und Fischwelt profitiert.

Kaltehofer Biber

Der Biber, dessen Spuren erstmals 2017 gefunden wurden, ist seit einiger Zeit nicht mehr auf Kaltehofe unterwegs. Ob er von selbst gegangen ist und warum oder ob er einen Unfall hatte, ist nicht klar. Biber wandern auf der Suche nach einem eigenen Revier sobald sie ihren Familienverband verlassen müssen. Die Zäune auf Kaltehofe sind für Biber und andere Tiere jedenfalls kein Problem – sie werden einfach unterwandert! Vielleicht richtet sich ja bald ein anderer Biber häuslich auf Kaltehofe ein. Daumen drücken!

Mehr über die nachtaktiven Biber kann man bei einer Führung über unseren Naturerlebnispfad vor Ort erfahren. Unter anderem auch, warum er so oft mit Nutria und Bisamratte verwechselt wird und welche Unterschiede es gibt.

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Zum Weiterlesen

Biber Projektseite der Loki Schmidt Stiftung

NDR: NaturNah: Hamburger Hafenbiber

Deutsche Wildtier Stiftung – Biber. Deutschlands größtes Nagetier

Fotonachweis

Foto Biber in Hamburg © Loki Schmidt Stiftung